Red Hot Cancers

Jump- & Swing-Blues

Klang-Cocktail aus vielen Zutaten - Virtuose Qualität und gute Laune garantiert beim Debut der Red Hot Cancers in der Stolberger Altstadt. Das Quartett glänzte in wechselnden Konstellationen. Publikum ist begeistert.

Es ist dem Kulturfestival «Stolberg goes USA» zu wünschen, dass es mit musikalischen Qualitäten lockt, wie sie «Red Hot Cancers» am Samstag in der Altstadt zu Gehör brachten: Die Band begeisterte das Publikum in der Musikkneipe «Piano» mit ihrem ganz eigenen und variantenreichen Sound. Das Fundament der meisten Stücke ist der Blues, der stets gute Laune verbreitet, da er oft mit einer gehörigen Portion Rockabilly verwoben ist - «Bluesabilly» à la «Red Hot Cancers». Mit spielerischer Leichtigkeit, basierend auf hohem musikalischen Können, mischt die Band zudem diverse Klang-Cocktails aus Zutaten wie Jump, Swing, Jazz, Rock'n'Roll, Jive, Texas-Shuffle und Boogie. 1994 gegründet ist von der Originalbesetzung nur noch Sänger und Gitarrist Max Hütten übrig geblieben. Vor drei Jahren gelang es ihm, eine neue Formation der «Red Hot Cancers» zusammenzustellen, die in ihrem harmonischen Zusammenspiel virtuos überzeugt und sich jetzt bei ihrem Stolberg-Debüt beeindruckend für weitere Auftritte in der Kupferstadt empfohlen hat. Die temperamentvolle Rhythmussektion aus Schlagzeuger Frank Lohmar und Klaus Hermanns am Bass, der stimmungsvoll swingende Saxofonist Markus Steinhauer und Hütten, der sowohl die Rhythmus- als auch die Sologitarre erklingen lässt und den «Red Hot Cancers» eine authentische Stimme verleiht, sprechen mit musikgewordener positiver Energie an, der sich das Publikum kaum entziehen kann. Die Gäste im «Piano» kamen bei dem Konzert der Band sogar zu einem speziellen Genuss: Das Quartett wartete mit den Gastmusikern Manfred Schmelzer (Posaune und Banjo) und Hanns-Georg Rybak (Mundharmonika) auf. So konnten die «Red Hot Cancers» in wechselnden Konstellationen besonders mit ihren Eigenkompositionen glänzen. Eingängige, melodische Stücke wie «I'll come back no more», «Train to my Baby» oder «Last Night» ließen den sprichwörtlichen Funken rasch überspringen und ernteten reichlich lautstarken Applaus des Publikums in der Altstadt. Bei «Pay me my Money down» sangen die Gäste eifrig mit, Woody Guthries Folksong «New York Town» transponierten die Musiker unnachahmlich in die Bourbon Street des Jazz-Mekkas New Orleans. Lieder von Freddie King, T-Bone Walker, Duke Robillard und Little Walter kamen ebenfalls hervorragend an, so dass die «Red Hot Cancers» erst nach zwei Zugaben von der Bühne gelassen wurden.
(Dirk Müller, Stolberger Nachrichten, 03.04.2012)

Red Hot Cancers in der Manege: Mit Pomaden-Tolle durch die Rollin'-Fifties

LINTORF "A one, two, three, four" und breit grinsend swingte die Rhythmusgruppe der "Red Hot Cancers" in die erste Nummer. Mit gemeiner Pomaden-Tolle und unter entspanntem Kaugummi-Genuss brachten die heißen Krebse nicht nur optisch die Rollin'-Fifties auf die Bühne der "Manege". Perlmutt-Schlagzeug und Kontrabass machten die Zeitreise perfekt. Bluesabilly nennen die Jungs ihre Musik. Und während sich die Pomaden-Gang an den Instrumenten als wahre Rock'n'Roller gaben, war für den Blues jemand anderes zuständig: Frontmann Joe Thomas aus Texas. Mit strahlendem Timbre und dezenten Gitarreneinwürfen gab er dem musikalischen Querschlag durch die Rock'n'Roll-Geschichte eine besondere Note. Dabei war er sich aber selber nicht so sicher, wie er denn nun seine Musik einordnen sollte. Und so gab es am Freitag viele Rockabilly-Blues-Swing-Texas-Stücke zu hören. Eins wusste Thomas aber sicher: "You can't be a good blues-band without a slow-blues." Und so gab es dann auch einen stilistisch abgesicherten Song aus diesem Genre. Ansonsten hielten sich die vier Musiker aber eher an den späten Rock'n'Roll der 50er, und das war gut so. Der wahre Sound-Meister war Max Hütten, bei dem die musikalischen Fäden der Band zusammenliefen. Der Mann an der Gitarre blätterte immer wieder neue Facetten der rollenden Gitarrenmusik-Geschichte auf. Dabei reichte das klangliche Spektrum von perlenden Riffs bis hin zu wabernden Hendrix-Sounds. Drummer René Lieutenant schien manchmal an geistiger Abwesenheit zu leiden, was aber seinem ständig straighten Spiel keinen Abbruch tat. Man hatte sowieso Mühe den Schlagzeuger zu beobachten, denn sein Bruder Roman war der Show-Mittelpunkt des Bühnengeschehens. Mit ganzem körperlichem Einsatz spielte er den Kontrabass in allen Stellungen. Schon die heftigen Gebrauchsspuren und Lackschäden am Instrument ließen auf eine längere und intensive Beziehung schließen. Mal tanzte er mit ihm in verliebter Umschlungenheit, dann malträtierte er den tiefen Viersaiter mit kräftigen Slap-Bass-Einlagen. Auch die obligatorische Pirouette und das Rücklings-Spiel durften nicht fehlen. Die wunderbare Show und der frische Sound dieser leicht angestaubten Musik-Ära machten den Freitagabend in Lintorf zu einem wirklichen Erlebnis für die 100 schwofenden Gäste.
(Rheinische Post, 10. Dezember 2001)

Red Hot Cancers rockten und swingten im Rückwärtsgang

Zurück in die Pionierzeit des Rock'n'Roll führten die "Red Hot Cancers" am Freitag ihr Publikum im "Captain Ahab's": Damals hatte der Bass noch einen Bauch und kein Verstärkerkabel. Unter Strom standen in den 50ern aber schon die Gitarren und klangen bisweilen so rebellisch, als gehörten sie zu den späteren Garagen-Bands. "Red Hot" Max H. Hütten entlockte seinem "Brett" aber auch sanftere, swingendere Töne, als er mit seinen Mitstreitern (René und Roman Lieutenant und der stimmstarke Joe Thomas) über die Bühne "krebste". "Train to my Baby" hieß ein Titel, und der musikalische Zug nahm die Route von Memphis nach Texas: Mit "Ghostrider-Feeling", allerdings so vital, dass es die Zuhörer von den Stühlen zog.
(Cuxhavener Nachrichten - 23. Oktober 2001)

Glühend heiße Krebse haben den Bluesabilly - Red Hot Cancers swingen im Road Stop

Bluesabilly, so nennen die Red Hot Cancers ihre Stilrichtung. Musik, der sich das Publikum zum einjährigen Bestehen des Road Stop am Sonntagabend nicht entziehen konnte, weil irgendein Körperteil immer im Takt mitwippte. Drei "glühend heiße Krebse" plus ein Gastkrebs swingen auf der Bühne. Ein Krebs, Roman Lieutenant, hält einen Kontrabass zwischen den Beinen. Der zweite Krebs, Max Hütten, schmiegt sich an ein sechssaitiges Überbleibsel aus den glorreichen 50ern. Da der dritte Krebs auf Malta das Wasser testet, gibt Michael Hahneke den Takt an. Der texanische Sänger Joe Thomas verleiht der Combo mit seiner ausdrucksstarken Bluesstimme einen enormen Grad an amerikanischer Originalität. Eine Mischung aus Jump- und Swing-Blues mit einer gehörigen Portion Texas-Shuffle und Roackabilly: Bluesabilly in Reinkultur.
(Westfälische Nachrichten - Münsterischer Anzeiger, 20. September 2000)

Coole Teds und heiße Slaps

Ganz frisch gegründet und doch jede Menge Banderfahrung im ausrasierten Nacken: die RED HOT CANCERS. Ende '94 fand man nach Auflösung der Rockabilly-Combo Bougar Red zusammen . "Wir sind alle drei Krebse, unsere Musik ist red und hot ..." mit slappendem Kontrabass und Ohr und Auge auf den blueslastigen Rockabilly der Midfifties gerichtet wird's bei Auftritten der Red Hot Cancers traditionell amerikanisch. Dafür bürgen die Coverversionen von Johnny Burnette bis Ray Campi und das heimische Ambiente der Brüder Roman (Baß) und René (Drums) - man lebt mit Cocktailsesseln, Nierentisch und Tütenlampe. Der Bluesabilly des flotten Dreiers wird bei Ihren auf SUN-Records verewigten Helden auf schnörkellose Art direkt ins Blut gehen und für gute Laune sorgen.
(PRINZ, Ausgabe 04/95)

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